Gibt es zu viele Informationen, die ich als Unternehmen über mich erzählen kann? Kann ich heute einfach sagen, dass meine Kunden etwas nicht brauchen, weil es vielleicht auch Interessenten anlockt, die weiter weg sitzen?
Die Informationspolitik vieler mittelständischer Händler auf ihrer eigenen Webseite ist oft noch davon geprägt, dass sie ihre Kunden schon lange kennen und diese regional eher in der Nähe sind. Man sieht sich persönlich, man kennt sich, da ist eine konsequente Informationspolitik auf der Webseite doch gar nicht nötig.
Für wen werden die Seiten gemacht?
Vielleicht für zukünftige Azubis, natürlich für Einkäufer und Disponenten, die Ansprechpartner suchen. Für die Shop-Besucher, die über die Seite dahin geleitet werden. Aber genau da fängt es an interessant zu werden. Wenn ein Händler an jeden Firmenkunden verkauft oder gar an jede Person, dann sind doch neue Zugriffe auf die Webseite erwünscht. Dann ist die Region gar nicht relevant.
Werden Webseiten nicht auch gemacht, damit zukünftige Mitarbeiter, potenzielle Kunden oder Lieferanten die eigene Kompetenz wahrnehmen?
Aus meiner Erfahrung aus 15 Jahren PVH ist die Herausstellung der eigenen Kompetenz besonders wichtig. Liefern kann jeder. Aber sich auskennen, Probleme lösen, gute Beziehungen zu Lieferanten pflegen und besonders die Interessen der Kunden kennen, da hebt sich der mittelständische PVH-Händler doch deutlich von Wettbewerbern ab.
Aktuelle Nachrichten auf der Homepage sind immer interessant?
Nun ja, das kommt darauf an was da drin steht. Ein paar Unternehmensnachrichten sind nicht für jeden interessant. Ein neues Produkt von Bosch oder 3m ist es schon eher. Jetzt noch was über die nächste Messe und schon wird es rund. Die Mischung macht’s. Es schadet nicht auch noch ab und zu dazwischen einen Bericht über eine Beratungsleistung oder Sonderbeschaffung zu schieben, so dass der Alltag der Fachberater transparent wird. So bediene ich die google-Suche mit vielen Neuigkeiten. Starre Seiten ohne aktuelle Inhalte werden von google nicht gut bewertet. Vielleicht kommen pro Jahr ein paar gute Kontakte zustande, die zu neuen Kunden akquiriert werden können. Und sollte sich ein Unternehmen vom anderen Ende der Republik melden, kann man immer noch freundlich auf Partner in der Region hinweisen, die näher dran sind. Kann man was gegen neue Kontakte haben?
Wichtig ist es eine gezielte Kommunikationsstrategie zu haben und auch offen für unverhoffte Kontakte zu sein. Mehr und aktuelle Informationen auf der eigenen Webseite sind überwiegend nützlich, schlimmstenfalls nimmt sie keiner wahr. Aber schaden tun sie auf keinen Fall. Nur Mut! Ein Händler will handeln, ganz besonders ein Großhändler.
Tue Gutes und rede darüber! Aber das ist ein eigenes Thema…